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Obwohl wir hoffen, dass Sie diese Informationen nie benötigen, hat die ICRP im Folgenden öffentlich verfügbare Informationen zum Bevölkerungsschutz im Falle einer nuklearen Explosion zusammengefasst und in Zusammenarbeit mit dem SAGE-Verlag UK die ICRP-Publikation 146 „Radiological Protection of People and the Environment in the Event of a Large Nuclear Accident“ frei zugänglich gemacht. Momentan erarbeitet die ICRP Task Group 120 Leitlinien zum Schutz in anderen radiologischen Notfällen und gefährliche Ereignisse. |
DIE ERSTEN ZEHN MINUTEN DIE ERSTEN 24 STUNDEN DIE GEFAHREN VERSTEHNEN WIE MAN SICH AUF EINE NUKLEARE EXPLOSION VORBEREITET AUF ALARME REAGIEREN |
Eine nukleare Explosion, ausgelöst durch eine Rakete oder eine kleine transportablen Bombe, kann zu einer Vielzahl von Opfern führen. Die richtige Vorbereitung und eine passende Reaktion auf einen nuklearen Alarm oder eine nukleare Explosion können Ihre Gesundheit und das Leben Ihrer Familie schützen. Der beste Weg, sich und Ihre Familie zu schützen, ist, sich vor, während und nach einer nuklearen Explosion in die Mitte eines Gebäudes oder in einen Keller zu begeben. Am 6. August 1945 hielt sich Herr Eizo Momura im Keller eines Gebäudes in Hiroshima auf – etwa 170 Meter vom Ground Zero entfernt. Er überlebte den Atomangriff und starb 1982 im Alter von 84 Jahren [vgl. hier]. Die meisten Menschen, die sich in einem Umkreis von wenigen hundert Metern einer nuklearen Explosion aufhalten, werden wahrscheinlich nicht überleben, vor allem, wenn sie nicht vorbereitet sind.
Halten Sie sich in einem Gebäude auf, bevor der Fallout Sie erreichen kann. Nach einer nuklearen Explosion haben Sie etwa zehn Minuten (oder mehr) Zeit, angemessenen Schutz zu finden, bevor der Fallout Sie erreicht. Sollte ein mehrstöckiges Haus oder ein Keller innerhalb weniger Minuten sicher erreichbar sein, begeben Sie sich umgehend dort hin. Die sichersten Gebäude bestehen aus Ziegelstein- oder Betonwänden. Tiefgaragen und U-Bahnhöfe können ebenfalls guten Schutz bieten.
Das Beste, was Sie nach einer nuklearen Explosion tun können, ist ins Haus zu gehen. Bringen Sie soviel Material wie möglich zwischen sich selbst und den radioaktiven Stoffen im Freien.
Falls Sie befürchten, dass Sie dem Fallout ausgesetzt waren, entledigen Sie sich der äußeren, möglicherweise kontaminierten Kleidungsstücke und Schuhe; exponierte Haut und Haare sollten abgewischt bzw. gewaschen werden. Potenziell kontaminierte Haustiere sollten in einem separaten Raum, getrennt von schutzsuchenden Personen, ausgebürstet und möglichst gewaschen werden. Weitere Informationen finden Sie hier und hier (Video).
Lebensmittel, Getränke und Medikamente, die sich bereits in Lagern bzw. Geschäften oder in Ihrem Schutzraum befinden, können sicher verwendet werden.
Schalten Sie verfügbare Medien ein, wie z.B. AM/FM-Radiostationen, und nutzen Sie batteriebetriebene Radiogeräte für aktuelle Informationen. Bleiben Sie im Gebäude, bis Sie andere Anweisungen erhalten.
Die Gefahr, die von radioaktivem Fallout ausgeht, nimmt mit der Zeit sehr schnell stark ab. Bleiben Sie an dem Ort, der Sie am besten schützt (Keller oder Mitte eines großen Gebäudes), für die ersten zwölf bis 24 Stunden, sofern Sie nicht von einer unmittelbaren Gefahr bedroht sind (z.B. Feuer, Gasleck, Gebäudeeinsturz oder ernsthafte Verletzung) oder von den Behörden informiert wurden, dass Sie das Gebäude sicher verlassen können.
Von eigenständiger Evakuierung wird strengstens abgeraten, bis die gefährdeten Falloutgebiete identifiziert und sichere Evakuierungsrouten ausgewiesen wurden.
Weitere Informationen, wie Sie sich vorbereiten und überleben können sowie Hinweise zum Verhalten nach einer nuklearen Explosion finden Sie hier und in diesem 5-minütigen Video, das Untertitel in vielen Sprachen zur Auswahl hat.
Informieren Sie sich über die Gefahren einer nuklearen Explosion, seien Sie auf einen atomaren Alarm vorbereitet, handeln Sie klug. Nachstehend finden Sie einige Gefahren, die durch eine nukleare Explosion verursacht werden:
Ein greller Lichtstrahl – heftig genug, um in einem Umkreis von mindestens 10 km vorübergehende Blindheit zu verursachen – ist ein Hinweis auf eine nukleare Explosion.
Thermischer Impuls – Unmittelbar nach einer Explosion verursacht ein Feuerball aus extrem heißen Gasen eine Hitzestrahlung, die mehrere Sekunden andauern und in mehreren Kilometern Entfernung vom Explosionsort Hautverbrennungen, Augenverletzungen sowie die Entzündung von brennbaren Materialien, wie Vegetation und hölzernen Konstruktionen, hervorrufen kann.
Druckwelle – ein Feuerball, der mehrere Häuserblöcke zerstört, und eine Druckwelle, die Gebäude in mehreren Kilometern Entfernung beschädigt. Selbst auf eine solche Distanz hin sind herumfliegende Teile, zerbrochene Fenster und Trümmer sehr gefährlich.
Unmittelbare Radioaktivität vom Feuerball – kann Verletzungen oder Tod verursachen, selbst wenn man sich einige Kilometer vom Explosionsort entfernt im Freien aufhält.
Reststrahlung durch den Fallout – ist die Explosion in Bodennähe erfolgt, vermischt sich das durch die Explosion freigesetzte radioaktive Material mit Dreck und Trümmern. Der Feuerball schleudert dieses Material mehrere Kilometer in die Atmosphäre. Anschließend sinkt das Material als Fallout wieder auf den Boden. Es dauert mindestens zehn Minuten, bis der Fallout die Erde erreicht und den Boden kontaminiert. Dieser Fallout ist in dutzenden Kilometern Umkreis der Explosion und während der ersten Stunden am gefährlichsten.
Weitere Schäden können durch einen elektromagnetischen Impuls entstehen, der Überspannungen in Stromnetzen, Telekommunikationsnetzwerken und diversen elektronischen Geräten verursacht. Die Versorgung mit Elektrizität, Leitungswasser und Lebensmitteln kann wochenlang stark beeinträchtigt sein. Mobilfunknetze, das Internet, lokales Fernsehen und Radio können ebenfalls betroffen sein. Entfernte Mittelwellensender (AM) werden in Betrieb sein.
Suchen Sie potenzielle Schutzräume – daheim, am Arbeitsplatz und in der Schule sowie auf dem Weg zur Arbeit. In Betracht kommen können die Kellerräume Ihres Wohnhauses und Ihrer Arbeitsstätte, ebenso Schutzräume in umliegenden Gebäuden, Läden und Geschäftsräumen, insbesondere wenn sich diese im Untergrund befinden. Fahrzeuge und Wohnmobile bieten keinen ausreichenden Schutz.
In Ihrem Schutzraum sollten Sie die folgenden Dinge vorhalten:
Erlernen Sie Erste-Hilfe-Maßnahmen für mechanische Traumata und Verbrennungen.
Verständigen Sie sich mit Ihrer Familie und Freunden über Ihre Vorgehensweise im Fall einer nuklearen Explosion.
Befestigen Sie Namensschilder an der Kleidung kleiner Kinder, um Sie im Fall einer Trennung schneller zu finden.
Suchen Sie einen Schutzraum in Ihrer unmittelbaren Nähe auf. Ein Keller, eine Tiefgarage, eine U-Bahnstation oder die Mitte eines großen modernen Ziegelstein- oder Betonbaus bieten angemessenen Schutz.
Im Freien:
In Gebäuden:
Schützen Sie sich vor der Explosion. Falls Sie befürchten, dass es zu einer nuklearen Explosion kommen wird oder bereits gekommen ist, legen Sie sich sofort auf den Boden, verstecken Sie sich hinter oder unter etwas Festen, bedecken Sie Ihr Gesicht und Ihren Kopf, um Verletzungen durch herumfliegende Trümmer zu vermeiden.